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Jonas F.

Infrarotheizung oder Wärmepumpe - was ist lohnender?

Möchte man sein altes Heizsystem gegen ein neues umweltfreundliches Heizsystem austauschen, stehen mehrere Varianten zur Auswahl. Zu den umweltfreundlichen Heizsystemen, die auf erneuerbaren Energien beruhen, zählen die Infrarotheizung und die Wärmepumpe.


Im folgenden Beitrag werden die Unterschiede der beiden Heizsysteme im Bereich Umweltfreundlichkeit, Effizienz und Kosten aufgezeigt. 


Die Funktionsweise der Infrarotheizung und der Wärmepumpe


Der größte Unterschied zwischen der Infrarotheizung und der Wärmepumpe ist die Vorgehensweise bei der Wärmeerzeugung. Während die Infrarotheizung mit Strom Infrarotstrahlung erzeugt, nutzt die Wärmepumpe die Umweltenergie und einen Kältemittelkreislauf, um Wärme zu erzeugen bzw. weiterzuleiten. 


Die Funktionsweise der Infrarotheizung im Detail


Eine Infrarotheizung benötigt Strom, der durch ein besonderes Heizelement geleitet wird, wodurch Infrarot-Energie entsteht. Die Infrarot-Energie wird danach abgestrahlt und sobald sie auf Gegenstände wie zum Beispiel Wände, Möbel oder den Körper auftrifft, werden diese erwärmt. Die genannten Oberflächen nehmen die Infrarot-Energie auf und geben Wärme ab. 


Durch das Erwärmen der Oberflächen wird die Wärme im gesamten Raum verteilt. Infrarotwärme ist eine besonders angenehme Wärme und es ist nicht notwendig, dass sie aufsteigen oder sich mit Luft mischen muss, damit sich ein Raum erwärmt.


Die Funktionsweise einer Wärmepumpe im Detail 


Eine Wärmepumpe zieht Wärme aus der Umgebung, aus dem Wasser, der Luft oder dem Erdreich. Das durch die Umgebungswärme aufgeheizte Kältemittel wird zum Verdampfen gebracht. Das Verdampfen wird bereits bei einer Temperatur zwischen -15° C und 10° C erreicht. Danach wird das gasförmige Kältemittel durch einen Kompressor unter Druck gesetzt und die Temperatur weiter erhöht. 


Anschließend wird das Kältemittel durch ein Expansionsventil abgekühlt, um wieder Wärme aufnehmen zu können. Die entstandene Wärme hingegen wird in das Heizsystem weitergeleitet. Durch das Kreislaufsystem wird laufend Wärme gewonnen, solange die Wärmepumpe in Betrieb ist. 


Die Voraussetzung: Strom


Obwohl beide Systeme, die Infrarotheizung und die Wärmepumpe unterschiedlich Wärme erzeugen, haben sie eines gemeinsam. Beide Systeme benötigen Strom, um Wärme erzeugen zu können. 


Was ist effizienter: die Infrarotheizung oder die Wärmepumpe?


Im Bereich Effizienz sind beide Systeme, die Infrarotheizung und die Wärmepumpe, als äußerst effizient zu bezeichnen. Betrachtet man hingegen den Wirkungsgrad der beiden Systeme, sieht das ganze schon wieder anders aus. 


Die Infrarotheizung weist einen Wirkungsgrad von rund 100 Prozent auf. Das bedeutet, dass mit einer kWh Strom rund eine kWh Energie zum Heizen erzeugt werden kann. Der Wirkungsgrad ist höher als der von herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen. 


Eine Wärmepumpe hingegen ist um einiges effizienter. Je nach Art der Wärmepumpe liegt der Wirkungsgrad zwischen 300 Prozent und 500 Prozent. Sie erzeugt aus der gewonnenen Umweltenergie zwischen 3 kWh und 5 kWh Heizenergie je nach genutzter Umweltwärme. 


Welches System ist umweltfreundlicher: Infrarotheizung oder Wärmepumpe?


Um die Umweltfreundlichkeit festzulegen, werden die CO2-Emissionen, die verursacht werden, gemessen. Die CO-2-Emissionen werden in Gramm CO-2 pro kWh angegeben. 


Der Emissionswert der Infrarotheizung


Eine Infrarotheizung nutzt Strom als Wärmequelle und dadurch ist der Emissionswert abhängig vom genutzten Strom. Das bedeutet, dass wenn zum Beispiel Ökostrom genutzt wird, der Emissionswert sehr niedrig ausfällt. Wird der herkömmliche Strom aus dem öffentlichen Stromnetz genutzt, kann dies dazu führen, dass die CO2-Emissionen empfindlich höher ausfallen. 


Der Emissionswert der Wärmepumpe


Eine Wärmepumpe weist einen durchschnittlichen Emissionswert von 100 g/kWh auf. Der Wert ist daher enorm niedriger als die Werte einer Öl- oder Gasheizung. Wird zum Betreiben der Wärmepumpe grüner Strom verwendet, dann sind die Werte deutlich niedriger. 


Der Aufwand der Installation von Infrarotheizung und Wärmepumpe


Im Bereich Installation und Installationsaufwand kann eindeutig gesagt werden, dass die Infrarotheizung gegenüber der Wärmepumpe überlegen ist. Eine Infrarotheizung wird am gewünschten Ort montiert und an den Strom angeschlossen. Sie ist innerhalb kurzer Zeit einsatzbereit. Wird eine Infrarot-Standheizung gewählt, benötigt diese lediglich einen Stromanschluss und kann sofort in Betrieb genommen werden.


Eine Wärmepumpe muss je nach genutzter Wärmequelle installiert werden. Das bedeutet ein Außengerät um Wasser oder Erdwärme nutzen zu können und ein Innengerät, um die gewonnene Wärme in das Heizsystem weiterzuleiten. Des Weiteren wird innerhalb des Gebäudes ebenfalls Platz benötigt. Rohrleitungen müssen verlegt und ebenfalls ein eigener elektrischer Anschluss geschaffen werden. Bei einer Luftwärmepumpe muss außerdem auf den Luftstrom geachtet werden. 


Der Wartungsaufwand der beiden Heizsysteme


Der Wartungsaufwand beider Systeme ist ebenfalls sehr unterschiedlich. Eine Infrarotheizung benötigt keine Wartung, wogegen eine Wärmepumpe ein Mal jährlich überprüft werden sollte. Trotz dieser Nachteile bietet eine Wärmepumpe mehr Vorteile als die Infrarotheizung. 


Können beide Heizsysteme Warmwasser aufbereiten?


Der enorme Vorteil der Wärmepumpe gegenüber der Infrarotheizung ist, dass sie Warmwasser aufbereiten kann. Gerade dann, wenn ein altes Heizsystem gegen ein neues modernes System getauscht werden soll, spielt die Warmwasseraufbereitung eine große Rolle. 


In der Regel wird in den meisten Haushalten das Warmwasser mit dem Heizsystem wie zum Beispiel einer Gasheizung aufbereitet. Wird das Heizsystem ausgetauscht, so muss entschieden werden, wie in Zukunft das benötigte Wasser erhitzt wird.


In diesem Fall stehen nur zwei Optionen zur Verfügung. Option eins ist ein Heizsystem zu wählen, das neben dem Heizen ebenfalls das Wasser erhitzen kann. Eine Wärmepumpe zum Beispiel ist ein Hybridsystem und kombiniert beide Möglichkeiten. Oder Option zwei, zwei verschiedene Systeme zu installieren. Ein Heizungssystem für das Heizen und eines zur Warmwasseraufbereitung. 


Mit einer Infrarotheizung kann nur geheizt werden und ein zweites System zur Warmwasserbereitung wird benötigt. Eine Kombination mit einem Durchlauferhitzer oder einem Warmwasserboiler ist nötig. 


Welches System ist lohnender? 


Beim Vergleich der beiden Heizsystem sind mehrere Faktoren zu berücksichtigen.


Zu diesen Faktoren zählen:

  • die Kosten der Anschaffung 

  • die Kosten während des Betriebs 

  • die Kosten der regelmäßigen Wartung 

  • eventuell genutzte Förderungen 


Betrachtet man die Gesamtkosten einer Infrarotheizung, sind diese im Gegensatz zu einer Wärmepumpe deutlich geringer. Der Grund hierfür ist, dass in der Regel nur sehr geringe Kosten bei der Installation entstehen.


Die Kosten der Anschaffung zeigen eine enorme Differenz: 

  • Anschaffungskosten der Infrarotheizung: circa 5.000,- €

  • Anschaffungskosten der Wärmepumpe je nach Art circa 25.000,- € bis 50.000,- €


Bei den reinen Anschaffungskosten liegt die Infrarotheizung klar auf Platz 1. Aber: Es darf auf keinen Fall vergessen werden, die laufenden Betriebskosten zu berücksichtigen! Wird der Vergleich bei den Betriebskosten durchgeführt, so liegt die Wärmepumpe klar vorne! Eine Wärmepumpe benötigt weniger Strom als eine Infrarotheizung. Das bedeutet, dass der Heizkosten-Aufwand mit einer neuen Infrarotheizung nicht gesenkt werden kann!


Außerdem zu beachten


Zusätzlich müssen die Kosten für die Warmwasserbereitung hinzugerechnet werden. Hier entstehen ebenfalls Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten, die nicht unterschätzt werden sollten!  


Eine Wärmepumpe hingegen amortisiert sich relativ rasch, da zwei Anforderungen, das Heizen und die Warmwasseraufbereitung mit geringeren Energiekosten erledigt werden können. Hinzu kommt noch die Effizienz der Wärmepumpe, die in allen Bereichen besser ausfällt. 



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